Institut für Musikwissenschaft
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Sonate A-Dur D 574 und Rondeau brilland h-Moll D 895

Die beiden Werke für Violine und Pianoforte erklingen auf einer Violine von Lorenzo Guadagnini von 1743 und dem historischen Hammerflügel des Instituts für Musikwissenschaft, erbaut im Jahr 1827. Beide Instrumente existierten also schon zu Schuberts Lebzeiten. Der Hammerflügel des Instituts entstand sogar im direkten Umfeld des Komponisten, nämlich in der Werkstatt der berühmten Wiener Klavierbauerin Nanette Streicher und ist der älteste heute noch spielbare Hammerflügel seiner Art. Typisch für die Wiener Klaviere der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist eine ausgeprägte Registerbildung, ähnlich wie bei Blasinstrumenten. Schubert wusste um diese Eigenart und nutzte die aus den verschiedenen Klangfarben der unterschiedlichen Tonlagen sich ergebenden Möglichkeiten in seinen Kompositionen aus.
Die für die Schubertiade ausgewählten Werke für diese Besetzung verbindet eine unglaubliche Virtuosität und Vielfalt an Emotionen, Klangfarben und Tempi. Sowohl wiegenliedartige Passagen und pastorale Klänge, als auch lebhaft sprühende Sätze in rasanten Tempi wusste Schubert in diesen vierzig Minuten klingender Musik zu vereinen. Dabei treten die beiden Instrumente stets in einen intensiven Dialog miteinander.
Die Sonate in A-Dur entstand im August des Jahres 1817, wurde aber erst nach dem Tod des Komponisten uraufgeführt und veröffentlicht. Das Rondo in h-Moll schrieb Schubert vermutlich für den Violinvirtuosen Josef Slavik, der es zusammen mit Karl Maria Bocklet nur wenige Monate nach seiner Entstehung im Oktober 1826 zur Uraufführung brachte. Bereits im April 1827 erschien das Werk bei Domenico Artaria im Druck und ist damit das einzige Werk Schuberts für diese Besetzung, das noch zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde.
KARLOTTA WERNER

Werke für Pianoforte und Violine des Konzerts:
Sonate für Pianoforte und Violine A-Dur, op.post. 162 D 574 (1817)
     Allegro moderato
     Presto / Trio / Presto
     Andantino
     Allegro vivace
Rondeau brillant für Pianoforte und Violine h-Moll op. 70 D 895 (1826)
     Andante – Allegro