Institut für Musikwissenschaft
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Überblick

Geschichte der Universität München

  • 1472: Gründung der bayerischen Landesuniversität in Ingolstadt durch Herzog Ludwig den Reichen
  • 1549: In Ingolstadt werden erstmals an einer deutschen Universität Lehrstühle mit Jesuiten besetzt
  • 1800: Verlegung nach Landshut durch Kurfürst Max IV. Joseph
  • 1802: Umbenennung in Ludwig-Maximilians-Universität
  • 1826: Verlegung nach München durch König Ludwig I.
  • 1900: Mit den beiden schottischen Naturwissenschaftlerinnen Maria Ogilvie-Gordon und Agnes Kelly werden erstmals Frauen an der LMU promoviert.

Musikalische Beschäftigung vor Gründung des musikwissenschaftlichen Instituts

  • 1806: Erste Vorlesungen von Prof. Dietl "Über Poesie und Tonkunst im Rahmen ästhetischer Betrachtungen"
  • 1807: Vorlesung von Ignaz Thanner "Über die Theorie der Musik, insbesondere den Generalbass"
  • 1828-1829: Vorlesungen von Franz Stoepel über "Aesthetik, mit besonderem Bezug auf die Musik", "Musikalische Composition, nach seinem Systeme der Harmonielehre etc. oder Musikgeschichte, nach seinen Grundzügen der neueren Musik"
  • Ab etwa 1843: Vermehrte Einbindung von Musik durch Karl Emil von Schafhäutl, Moritz Carriere und Wilhelm Heinrich von Riehl
  • 1859: Erster Versuch zur Einrichtung einer Musikprofessur für „Geschichte und Ästhetik der Tonkunst“ im Rahmen der Kulturpolitik Max II.
  • 1865-1868: Ehrenprofessur für Geschichte und Ästhetik der Tonkunst in der philosophischen Fakultät von Ludwig Nohl, jedoch ohne offizielle Vorlesung

Geschichte des Instituts für Musikwissenschaft

  • 1887: Adolf Sandberger wird mit einer Biographie über Peter Cornelius (1824–1874) mit „summa cum laude“ zum Dr. phil. promoviert
  • 1894: Habilitation Sandbergers mit der Arbeit "Beiträge zur Geschichte der Bayerischen Hofkapelle unter Orlando di Lasso"
  • 3. April 1894: Aufnahme Sandbergers als Privatdozent an der Philosophischen Fakultät
  • 1897: Erste Promotion unter Sandberger: Theodor Kroyer mit der Arbeit "Die Anfänge der Chromatik im Madrigal"
  • 1. August 1900: Ernennung Sandbergers zum außerordentlichen Professor
  • 1902: Theodor Kroyer wird erster Privatdozent bei Sandberger
  • 3. Juni 1907: Ernennung Theodor Kroyers zum außerordentlichen Professor
  • 6. August 1909: Ernennung Sandbergers zum ordentlichen Professor im Fach "Musikwissenschaft bzw. Musikgeschichte in Verbindung mit Psychologie bzw. Philosophie"
  • 1911 Sommersemester: Eröffnung des am 24. August 1910 genehmigten musikwissenschaftlichen Seminars mit eigenen Räumlichkeiten für Vorlesungen, Bibliothek und Dozentenzimmer sowie einem Klavier
  • 13./16. Juli 1944, 5. April 1945: Bombentreffer zerstören im Verlauf des Zweiten Weltkriegs das Hauptgebäude der Universität mit allem Inventar; die noch rechtzeitig ausgelagerte Bibliothek des Seminars verbrennt nach Kriegsende im Mai 1945 im Schloss Wässerndorf in Mittelfranken; nur ein einziges Cembalo und wenige Bücher des Seminars bleiben von den Kriegsverlusten verschont
  • 1946 Sommersemester: Mit je zwei Lehrveranstaltungen von Otto Ursprung (Einführungskurs und Musiktheorie des Mittelalters) und Walter Riezler (Musikgeschichte, Klaviermusik) beginnt das Seminar; ab Wintersemester 1946 bzw. 1948 kommen musiktheoretische und Tonsatz-Kurse der Komponistin Philippine Schick hinzu
  • 1947 Habilitation und erste Vorlesung von Thrasybulos G. Georgiades
  • 1950 Systemisierung des Seminars zum planmäßigen Ordinariat
  • 1950 Einrichtung einer Assistentenstelle; im Folgejahr erste Promotion darauf von Hans Schmid über die musiktheoretischen Handschriften der Benediktinerabtei Tegernsee.
  • 1977/1978 Während des Ordinariats Göllner Einrichtung von zwei neuen Professuren (Rudolf Bockholdt, Jürgen Eppelsheim)
  • 2002 Die Musikwissenschaft geht gemeinsam mit den Nachbarfächern Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft, Musik- und Kunstpädagogik im Department Kunstwissenschaften auf.

Collegium Musicum

  • Ab etwa 1900: Praktische Übungen als klingende Demonstrationen der musikgeschichtlichen Beispiele, vorerst in den Privatwohnungen der Dozenten
  • 1912 Sommersemester: Seminar "Die Aufführungstechnik der Musik des 16., 17. und 18. Jahrhunderts mit Lektüre von Quellenwerken und praktischen Versuchen" (mit einer einzigen Wiederholung im Sommersemester 1914)
  • 1918: Von einem privaten Collegium Musicum der Universität München wird ein Chorliederabend mit Werken deutscher Meister in einer Buchhandlung in der Adalbertstraße 15 veranstaltet.
  • 1922: Erste Planungen für ein offizielles Collegium Musicum, die aber nicht genehmigt werden.
  • 24. November 1922: Mehrere Instrumente gehen als Leihgabe des Bayerischen Nationalmuseums an das Musikwissenschaftliche Seminar, darunter mehrere Blockflöten, ein Zink, eine Gambe und eine Laute.
  • 1925-1933: Durch die gemeinsame Veranstaltung von Alfred Lorenz und Adolf Sandberger "Praktische Übungen in der Ausführung historischer Kammermusik" entsteht ein Seminar zur regelmäßigen praktischen Übung von alten Aufführungspraktiken. Das Seminar besteht acht Jahre
  • 1933 Sommersemester: Rudolf von Ficker gründet eine „Musikhistorische Arbeitsgemeinschaft“ als Collegium Musicum.

Lehrstuhlinhaber der Musikwissenschaft

  • 1911-1931 Adolf Sandberger
  • 1931-1954 Rudolf von Ficker
  • 1954-1956 Georg Reichert (kommissarisch)
  • 1956-1972 Thrasybulos Georgiades
  • 1973-1997 Theodor Göllner
  • 1997-1999 Lorenz Welker (geschäftsführend)
  • seit 2000 Hartmut Schick

Quelle: Josef Focht (Hg.): Münchner Musiklexikon
http://muk.gwi.uni-muenchen.de/be0018 (Version vom 8. April 2011)