Reduktion der Kunst – Kunst der Reduktion
Interdisziplinäres Doktorandensymposium zum Thema Minimalismus in Musik, Kunst, Lifestyle und Wissenschaft
30.05.2025 – 31.05.2025
Reduktion, der Wortherkunft nach etwas „zurückführen“ bzw. „wiederherstellen“, ist eine allgegenwärtige Praxis in der Kunst. Sie ist Thema ästhetischer Diskurse, eine Technik zur Gewinnung des Wesentlichen, die Befreiung von in einem bestimmten Kontext als überflüssig erachteten Elementen und Vieles mehr. Literatur, Malerei, Musik, Tanz, Religion, Lifestyle – die Anwendungsgebiete reduktionistischer Techniken sind breit gestreut. Historisch betrachtet erlebte der Reduktionismus eine Hochphase während der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts in der Strömung des „Minimalismus“, die zahlreiche Kunstrichtungen erfasste. Gleichermaßen ist die Fokussierung auf Kernelemente besonders nach Phasen der Komplexität und Expressivität eine wiederkehrende Konstante in der Geschichte.
Diesen spannenden Facettenreichtum von Minimalismus in den verschiedenen Disziplinen möchten wir mit diesem Doktorandensymposion an der LMU für die Forschung fruchtbar machen und kritisch erörtern.
Den Beginn der Symposiums bilden eine Begrüßung und Einführung von Prof. Dr. Wolfgang Rathert und zwei Impulsvorträge von Prof. Dr. Eckhard Frick aus der Philosophie und Prof. Dr. Adrienne Steffen und Prof. Dr. Susanne Doppler aus der Wirtschaftssoziologie. Damit wollen wir das Thema zunächst aus einer ganzheitlichen Perspektive beleuchten. Nach den darauf folgenden individuellen Vorträgen der Teilnehmenden wird es zum Abschluss ein Gesprächskonzert mit dem Gitarristen Andreas Dombert und minimalistischer Musik geben. Für methodische Impulse hinsichtlich der Fokussierung im persönlichen Arbeitsprozess möchten wir einen Workshop des Schreibcenters der LMU anbieten.
Innerhalb der Referate wollen wir uns auf keinen spezifischen geographischen, historischen oder disziplinären Bereich beschränken. Wir freuen uns über jede Art von Beitrag, welcher die Heterogenität von reduktiven Ästhetiken und Praktiken in Kunst und Kultur vermittelt. Interdisziplinärer Austausch und das Kennenlernen der Sichtweise bislang unbeachteter Fachbereiche auf den Themenkomplex sind deshalb Ziel des Doktorandentags, der neben fachtheoretischer Expertise die Erkenntnis von größeren Zusammenhängen anvisiert: Welche Beispiele lohnen eine Diskussion? Welche Rolle spielte Reduktion und Minimalismus in gegenwärtigen und vergangenen Gesellschaften? Wie positionieren sich Künstler*innen in diesem Diskurs? Welche Lehren können aus Reduktionismus für Wissenschaft und persönliche Kompetenzen gezogen werden?
Das Organisationsteam um Prof. Dr. Wolfgang Rathert, Christoph Schuller christoph.schuller@campus.lmu.de und Johanna Bulitta J.Bulitta@campus.lmu.de lädt herzlich zur Teilnahme und Bewerbung ein! Für die Teilnahme ist keine gesonderte Anmeldung erforderlich. Beiträge können bis zum 23.01.2025 an Johanna Bulitta und Christoph Schuller gesendet werden.
Datum: Freitag, 30. und Samstag, 31. Mai 2025
Ort: Raum B206, Institut für Musikwissenschaft LMU München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München